5-Jahres-Plan UTMB
Die Sache mit den ITRA-Punkten
Im Zuge meiner Anmeldungen für div. Rennen in den vergangenen Wochen
stolperte ich verschiedentlich wieder mal über die Quali-Punkte für den
UTMB. Damit wird immer noch verschiedentlic geworben, dabei sollte das
System doch mit der Gründung der ITRA, des Internationalen
Trailrunningverbandes der Vergangenheit angehören. Denn der 2015 ins Leben
gerufene Verband hat unter anderem ein generelles Qualifikationssystem für
seine Rennen geschaffen, dem sich der UTMB "unterordnet". Faktisch hat sich
nach meinen Recherchen allerdings nicht viel geändert, denn die meisten
Läufe verzichten auch weiterhin auf den Nachweis von Qualifikationsrennen
(z.B. Zuspitz Ultra-Trail) oder setzen diese recht niedrig an (z.B.
Hochköniman: "2 ITRA Punkte: Finish eines Straßenmarathons unter 4:00
Stunden oder Finish eines Marathon-Trails 40km oder mehr.") Insofern ist
eigentlich alles beim Alten geblieben. Um am UTMB teilzunehmen, ist die
Teilnahme an verschiedenen "Qualifikationsrennen" unerlässlich.
Alles beim Alten? Nicht ganz! Denn die Anzahl der Qualifikationsrennen hat sich zumindest im deutschsprachigen Raum deutlich reduziert. Und wer die Listen nicht ganz genau studiert, kann sein blaues Wunder erleben. So tauchen anspruchsvolle Rennen wie der JUNUT, der Chiemgauer oder der KUT seit 2015 nicht mehr in der Liste der Quaifikationsrennen auf, der GGUT ist zwar 2015 gelistet, nicht aber 2016 und für den Hochkönigman gabs 2015 5 ITRA-Punkte, schlägt 2016 allerdings nur noch mit 4 Punkten zu Buche.
Die Qualifikation für den UTMB ist also deutlich schwerer geworden, nicht weil die Kriterien verschärft worden wären, sondern weil die Auswahl an Läufen gesunken ist. Nicht, dass ich persönlich das bedauern würde - derzeit ist mir an einem Start beim UTMB nichts gelegen - doch für viele Läufer stellt der UMTB noch immer das Maß aller Ultratrails dar und das Ziel, um das zu erreichen sich lohnt, jahrelang über die Trails dieser Welt zu krabbeln. Das ist auch der Grund, weshalb in den vergangenen Jahren das "UTMB-Quali-Label" über Wohl und Wehe einer Trailveranstaltung entscheiden konnte.
2008 genügte mir für meine Teilnahme am UTMB noch mein Finish beim Chiemgauer (100 km; 4500 hm) heute brauche ich den GGUT (110 km; 7000 hm), den Hochkönigman (86 km; 5400 hm) und die L'Integrale (135 km; 4300 hm). 2015 lag die Finisher-Quote des UTMB bei 63 %, 2008 bei 53 %, 2009 allerdings auch schon bei über 60 %, trotz der deutlich niedrigerer Schwellen. Die Qualifikationsrennen machen also wohl Sinn, sind allerdings bei Weitem keine Garantie für ein erfolgreiches Finish. Denn meine Rennen, die ich im Zeitraum von Juni 2015 bis April 2016 absolviert habe, haben leider keine Aussagekraft über meine Fitness im August 2017. Wobei die Rennen über 2 Kalenderjahre schon eine gewisse Kontinuität erkennen lassen.
Die Qualifikation für den UTMB ist also deutlich schwerer geworden, nicht weil die Kriterien verschärft worden wären, sondern weil die Auswahl an Läufen gesunken ist. Nicht, dass ich persönlich das bedauern würde - derzeit ist mir an einem Start beim UTMB nichts gelegen - doch für viele Läufer stellt der UMTB noch immer das Maß aller Ultratrails dar und das Ziel, um das zu erreichen sich lohnt, jahrelang über die Trails dieser Welt zu krabbeln. Das ist auch der Grund, weshalb in den vergangenen Jahren das "UTMB-Quali-Label" über Wohl und Wehe einer Trailveranstaltung entscheiden konnte.
2008 genügte mir für meine Teilnahme am UTMB noch mein Finish beim Chiemgauer (100 km; 4500 hm) heute brauche ich den GGUT (110 km; 7000 hm), den Hochkönigman (86 km; 5400 hm) und die L'Integrale (135 km; 4300 hm). 2015 lag die Finisher-Quote des UTMB bei 63 %, 2008 bei 53 %, 2009 allerdings auch schon bei über 60 %, trotz der deutlich niedrigerer Schwellen. Die Qualifikationsrennen machen also wohl Sinn, sind allerdings bei Weitem keine Garantie für ein erfolgreiches Finish. Denn meine Rennen, die ich im Zeitraum von Juni 2015 bis April 2016 absolviert habe, haben leider keine Aussagekraft über meine Fitness im August 2017. Wobei die Rennen über 2 Kalenderjahre schon eine gewisse Kontinuität erkennen lassen.
Führen die ITRA-Mitglieder ihr System künftig in
aller Konsequenz weiter, dann entwickelt sich das Projekt UTMB für dich als
Trailrunner zum 5-Jahres-Plan. Du darfst 2 Jahre niederschwellige Rennen
bestreiten, um an den Wertungsrennen für den UTMB (4, 5 und 6 Punkte)
teilnehmen zu können. Nach weitern 2 Jahren hast du die erforderlichen
Qualipunkte gesammelt. Dann kannst du dich für das darauffolgende Jahr um
einen Startplatz bewerben. Starte Deine direkte Vorbereitung. Wenn du
allerdings Pech hast, bist du nicht mit dabei. Dann gilt es, schleunigst die
verfallenden Punkte zu ersetzen und du kannst dich im kommenden Jahr erneut
bewerben, dann mit besseren Chancen.
Einige Veranstalter haben sich schon gegen die kostenpflichtige ITRA entschieden. Ich kann das nachvollziehen. Immerhin müssen gerade kleinere Veranstaltungen diese Kosten mit einkalkulieren und letztendlich an uns Läufer über die Startgebühr weiter geben.
Der Trailsport ist gerade dabei, seine hippe Nische zu verlassen. Der Markt professionalisiert und kommerzialisiert sich. Es geht nicht mehr nur um ein Miteinander und die Freude am gemeinsamen Sport. Das Drama um den Tor de Geants sei da Mahnung genug. Eine funktionierende Interessenvertretung macht da Sinn. Die Gefahr des Missbrauchs ist wie immer nicht unerheblich.
Ob das so eintritt, wird sich
in den kommenden Jahren wohl erst herausstellen. Viel wird davon abhängen,
inwieweit es der ITRA gelingt, einen Großteil der Veranstalter zu
vereinigen. Im Augenblick scheint es sich noch mehr um eine
Interessenvereinigung überschaubarer, aber recht mächtiger Veranstalter und
Interessenvertreter zu handeln. Der Druck der Läufer auf die Veranstalter,
Qualifikationspunkte zu vergeben, könnte ausschlaggebend werden. Doch die
werden sich dem Druck nicht beugen wollen, wenn sie in der ITRA nicht einen
deutlichen Mehrwert erkennen.
Einige Veranstalter haben sich schon gegen die kostenpflichtige ITRA entschieden. Ich kann das nachvollziehen. Immerhin müssen gerade kleinere Veranstaltungen diese Kosten mit einkalkulieren und letztendlich an uns Läufer über die Startgebühr weiter geben.
Der Trailsport ist gerade dabei, seine hippe Nische zu verlassen. Der Markt professionalisiert und kommerzialisiert sich. Es geht nicht mehr nur um ein Miteinander und die Freude am gemeinsamen Sport. Das Drama um den Tor de Geants sei da Mahnung genug. Eine funktionierende Interessenvertretung macht da Sinn. Die Gefahr des Missbrauchs ist wie immer nicht unerheblich.
UTMB 2008