"Die 50-km-Kinder!"
Zum 4. Mal Ultra-Habichts Rössleweg
(Einladungslauf)
Rössleweg Nr. 3
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Rössleweg Nr. 4 -
Teil 2

Am Tag der Europawahl: Weitblick und
Erfahrung - das braucht es zur Stuttgart-Umrundung!
Geschichtsträchtiges und
Zeitzeugenberichte
Heute bin ich mit Chris verabredet. Wir sind Nachbarn... er wohnt links des
Neckars, ich am rechten Uferhang. Unerwartet bringt er Michael und Thomas
mit zum vereinbarten Treffpunkt. Heute macht sich also ein Quartett auf den
Weg rund um den Kessel. Tolles Wetter kündigt sich schon früh am Morgen an,
es wird ordentlich warm werden.
Thomas...

Chris...

Michael...

4 Läufer, 3 Nationalitäten, ein Lauf!
Während sich in den Wahllokalen
alles um Europa und Stuttgart dreht, drehen wir einfach eine Runde um
Stuttgart, links herum diesmal, was jedoch völlig unpolitisch motiviert ist.
Es geht also zunächst unterhalb des
Rotenbergs vorbei, über den Tunnel Kappelberg nach Bad Cannstatt. Für mich
ist das heute ein Wechselbad der Gefühle, kenne ich doch die giftigen
Steigungen, die wir heute alle abwärts laufen dürfen bereits intensiv.
Allerdings muss ich auch erkennen, dass die Gegenrichtung ebenfalls eklige
Steigungen zu bieten hat, nur durfte ich die bislang hinunter traben.

Greifvögel,

hier in (leider unscharfer Vergrößerung)

und tolle Aussichten lassen keine Langeweile aufkommen.
Doch nicht nur die Strecke zeigt
sich mir heute in anderem Profil, ich erlebe auch Ansichten, die ich sonst
immer nur hinter mir lasse. Und ein Erlebnis ganz besonderer Art wird mir
heute in Erinnerung bleiben.
Denn schon immer machte ich mir
Gedanken über die Bedeutung dieses merkwürdigen Gebäudes:
Was ist das?

Megadicke Mauern, es könnte ein
Hochbunker sein, doch Fenster und Dach sprechen dagegen. Wir fragen ein
älteres Ehepaar und erleben eine Überraschung.
Der
Hochbunker
Es sei ein
Hochbunker gewesen, werden wir aufgeklärt. Die Fenster wurden
erst später durchgebrochen. 7 Stockwerke hoch, mit Betten, in
der sie teils zu viert liegend die Bombennächte durchlitten
hätten. Ja, sie wären selbst in dem Bunker gewesen. Viel
Schulzeit hätten sie darin verpasst. Und Angst gehabt, Angst,
dass der im Bombengewitter bebende Turm mitsamt seinen Insassen
den Weinberg hinunterrollen würde. Ja, das mächtige Bauwerk habe
wirklich gebebt.
Wir blicken
staunend, ergriffen, dass wir mit unserer Frage an zufällig
gewählte Passanten tatsächlich echte Zeitzeugen erleben durften.
Danke für das
kleine Stück "lebendige Geschichte"! |
Wir verbringen länger als gedacht
vor dem Gebäude. Jetzt, wo wir wissen, was sich darin abgespielt hat. Nur
zögernd setzen wir uns wieder in Bewegung. Nächster Stopp, Burgholzhof-Turm.

Gut zu wissen!

Am Burgholzhofturm.

Turmaussicht!

Was hat der Burgholzhofturm mit
"Stuttgart 21" zu tun?
Auf den ersten Blick nicht viel,
doch auf Nachfrage erfahre ich... es gab ja auch schon "Stuttgart 28"!
"Stuttgart
28"
Der
Burgholzhof-Turm wurde im Stile eines antiken Römerturmes 1891
errichtet und steht im engen zeitlichen Zusammenhang mit dem
Neubau der Dragonerkaserne und der Entdeckung des antiken
Kastells am gleichen Standort 1894.
Die
Dragonerkaserne musste übrigens von ihrem früheren Standort in
Stuttgart weichen, zugunsten des Neubaus des Stuttgarter
Kopfbahnhofs, fertig gestellt im Jahr 1928.
Römerkastel...
Altenburg... Dragonerkaserne! Während Canstatt strategisch
günstig lag und schon seit der Antike entsprechend bedeutend
besiedelt, war Stuttgart selbst früher eher unbedeutend. Erst
als die Ungarn mit ihren Reiterscharen das Land überzogen,
musste man auch auf der Altenburg das Heer mit einer Reiterei
modernisieren; eine Pferdezucht entstand, der sog.
"Stutengarten". die Kessellage bot sich förmlich dafür an mit
seiner "natürlichen Umzäunung". |
Wieder um Erkenntnisse reicher
setzen wir unseren "Rössleweg" fort, nunmehr "rund um Stutengarten". Michael
den Namen "Stutengarten" zu übersetzen, fällt uns allerdings nicht wirklich
leicht, selbst Chris hat da seine Probleme.

Der Rössleweg... "Rund um den
Stutengarten"!
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