Mit einem inov-8 unter den Füßen gewann ich beim
Churfranken Trail das Edelmodell von
Salomon, den Slab 3 XT Wings. Klar, dass ich den Slab kritisch unter die
Hufe genommen hab. Ist der Schuh sein nicht gerade weniges Geld wert? Und
wie schlägt er sich gegen die Konkurrenz? Für den Vergleichstest greife ich
zum Roclite 285 von inov-8.

Wer zeigt dem Konkurrenten die Haken?
doch sind die beiden Modelle überhaupt
vergleichbar? Beim Slab 3 handelt es sich um ein Sondermodell, von
Salomon extra für das hauseigene Trailrunning-Team für Wettkämpfe
entwickelt. Der Roclite 285 hingegen ist ein Schuh für jedes Gelände,
wird allerdings für eher kürzere Distanzen empfohlen. Ich selbst allerdings
habe den 285er schon mehrfach auf Ultradistanzen getragen, so zum
Beispiel beim letztjährigen
Swiss Alpine Marathon.

Beide Modelle sind im auffälligen "rot" echte Hingucker,
der Roclite vielleicht eine spur unauffälliger designed.
Was verbindet, was trennt die
beiden Modelle?
Wirklich viele Gemeinsamkeiten außer
vielleicht der Farbe haben die Beiden nicht. Der Slab, als
Leichtgewicht von Salomon für Wettkämpfe konzipiert, bringt mit rund 340
Gramm pro Schuh immer noch 60 Gramm mehr auf die Waage als der inov-8.
Ob das Gewicht allerdings im Trailbereich wirklich die entscheidende Rolle
spielt, stelle ich gerne in Frage.
Fast unschlagbar hingegen ist der
Salomon im Tragekomfort. Der ist natürlich individuell, doch ich habe mich
vom ersten Augenblick an gefühlt wie im eingelaufenen Hausschuh. Und der
erste Eindruck hat sich später dann im schweren Gelände voll bestätigt.
Allerdings wurde es ein bisschen kalt im Tiefschnee.

Man(n) weiß, was man läuft!
Der Roclite ist ein typischer Brite,
kompromisslos und zweckmäßig. Und deshalb auch beim Tragen ein wenig
gewöhnungsbedürftig, sicher kein Einsteigerschuh. Grund dafür ist, dass
inov-8 nichts von zu viel Dämpfung hält und mehr auf
Gewichtsersparnis baut. Insofern ist ein längeres Eintragen Pflicht für das
Leichtgewicht mit seinen 285 Gramm, was ja noch nicht "High-end" bei
inov-8 bedeutet.

Der inov-8 mit klarem, grobstolligen Profil,
der Slab feiner mit deutlichen Dehnungsfugen zur Verbesserung des
Abrollverhaltens.
Vergleicht man das Profil der beiden
Konkurrenten, werden die Unterschiede offensichtlich. Der inov-8,
relativ grobstollig und damit im tiefen Gelände, wohl auch im Schnee,
griffiger, der Salomon mit dem kleineren herzförmigen Stollen und den
Querrillen zur Verbesserung des Abrollverhaltens. Und von der Sohle her ist
er gefühlsmäßig etwas weicher gebaut. Doch die stabilität ist zumindest am
Berg eine Philosophie, ob man auf einen stabilen Schuh baut, der Spitzen und
Unebenheiten abkann, oder ob man einen flexiblen Schuh bevorzugt, der eine
gute Verbindung zum unebenen Untergrund schafft.

Wer hat die Nase vorn?

Wer hat nun die Nase vorn?
Salomon ist derzeit wohl Marktführer im
Trailschuhbereich. Wer den Slab 3 XT Wings getragen hat, weiß auch weshalb?
Ein solider Schuh, bequem mit einem tollen Design. Doch mit inov-8 wächst
ein ernst zu nehmender Konkurrent heran, der in puncto Purismus, Gewicht und
Angebotsvielfalt ein deutliches Ausrufezeichen setzt.
Einen schlechten Griff, eine gute
Passform vorausgesetzt, macht man wohl weder beim einen noch beim anderen
Schuh. Wichtig ist letztendlich ein gutes Laufgefühl, vom ersten bis zum
letzten Kilometer. Wirklich daneben liegt der engagierte Läufer/Trailer
sicherlich bei keinem der beiden Modelle.
Der Roclite 285 im Einsatz:
Der Slab 3 XT Wings im Einsatz:
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