Ein
Rekord-Teilnehmerfeld, ideales Laufwetter in den Bergen und keine
einzige Wolke am Himmel. Topfit am Start, in persönlicher Bestzeit
in Bergün... es hätte ein perfekter Lauftag werden können, wäre da
nicht dieser kleine Becher Tee (vermutlich "isotonisch") gewesen.
Einmal... zweimal... dreimal... stülpte sich mein Magen um und mit
dessen Inhalt verschwand auch meine ganze Energie aus dem Körper.
Nicht nur dreimal musste ich mich hoch zur Keschhütte hinsetzen und
ausruhen, um überhaupt nach oben zu kommen.
Doch das war nicht das
ganze Unglück, was mir an diesem Tag widerfuhr. So wurde mein
persönliches Lauferlebnis heftig getrübt. Doch fast 6000 Starter auf
den Strecken zwischen 11 und 78 km erlebten ein wie immer perfekt
organisiertes Rennen, strahlende und würdige Sieger und ganz
bestimmt einen emotional überwältigenden Zieleinlauf.
Stimmung gut, Wetter gut, was soll da noch schief gehen?
Ein Rekordteilnehmerfeld, perfektes Laufwetter und ideale
Streckenzustände locken zur 25. Auflage des Swiss Alpine Marathons.
Ich folge dem Lockruf in diesem Jahr zum 7. Mal und bin gespannt,
was diese Teilnahme für mich bringen mag.
Wer es nicht ganz so eilig hat, nutzt die drei Kilometer lange
Schleife durch Davos zum Schaulaufen. Quasseln, winken, Freunde am
Streckenrand begrüßen. Trotz der vielen Starter ist es wie beim
Familienfest.
Spina putzt sich für den K78 traditionell prächtig heraus. Der SAM
ist dort ein Feiertag. Herzlich und aufmunternd werden wir
empfangen. Klar, dass ich mich jedes Jahr auf den kleinen Ort
freue.
4. Nächster Halt: Wiesen
In Wiesen queren wir die Geleise der Rhätischen Bahn. Danach geht es
über das Viadukt. dort wollte ich schon immer mal parallel zum Zug
laufen. Doch dafür muss man eine kleine Zwangspause in Kauf
nehmen.
5.
Bergün: Erste Anzeichen
Hinunter nach Filisur, von dort über die Straße hoch nach Bergün.
Uhrenvergleich: Ich bin flotter als 2009. Und trotzdem hält sich
meine Euphorie in Grenzen. Irgendwas stimmt nicht
mit mir!
6. Das Unglück nimmt seinen Lauf
Ich habe nicht zu tief ins Glas geschaut, nein, ich habe ins falsche
Glas geschaut. Iso-Tee hat mich aus der Bahn geworfen. Nur mit
allergrößter Mühe erreiche ich die Keschhütte.
Mit Mühe schleppe ich
mich weiter, kämpfe mich Richtung Scaletta-Pass. Und dort ist dann
endgültig Schluss... zum Glück nicht für mich, sondern nur für meine
Kamera.
8.
Genugtuung, spät, aber doch
Andere Zeit, anderer Ort, anderer ganz anderer Gegner... und
trotzdem konnte ich meinen verpatzten Kampf am "Piz Kesch"
erfolgreich nachholen. (ein nicht ganz ernst zu nehmender
Bericht)