Zum Team-Lauf-Cup nach Lichtenwald!
Kann ich auch kurz?
Gerüchten zufolge schnüre ich mir für 10 flache Kilometer angeblich nicht mal die Laufschuhe; dank "Quicklace" von Salomon stimmt das tatsächlich...
Überall werde ich heute angesprochen: Du? Nur 10 km? Wie kommt das denn?
Die Antwort ist ganz einfach: Ich starte für den TF Feuerbach beim WLV Team-Lauf-Cup. Und das sogar 4 Mal innerhalb der nächsten Monate (immerhin brauchte ich für meine letzten 4 Zehner ziemlich genau 4 Jahre...). Gründe dafür gabs zwei. Erstens wollte ich mal wieder neue Reize setzen. Und zweitens hatte ich Lust, endlich mal wieder nicht als Einzelkämpfer unterwegs zu sein, sondern als Teamkämpfer für eine Mannschaft auf der Strecke. Nicht nachlassen, wenn ich nicht mehr mag oder kann, sondern das Beste herausholen fürs Team!
Ich starte für unser Ü40-Team, gemeinsam mit Walter, Felix und Maximiliano und freu mich schon Tage vorher auf den Sonntag. In die Freude mischt sich aber auch eine gehörige Portion Respekt. Klar sind die 10 km kein Problem für mich, doch wenn, dann soll es auch ein optimales Rennen werden; nicht zu schnell angehen, aber auch keine Zeit liegen lassen und vor allem:
Ich will auf keinen Fall einbrechen!
Nach 6 km zu merken, dass ich das eingeschlagene Tempo nicht halten kann und dann Platz für Platz zurückfallen, das würde mir dann doch den Tag vermiesen, gestehe ich mir ein. Und eine ordentliche Zeit solls auch werden; ein bisschen ehrgeizig bin ich ja nun schon. Optimal wäre für mich, an die 40 Minuten ran zu laufen. Schneller ist angesichts des doch vorhandenen Streckenprofils nicht zu erwarten (123 Höhenmeter stehen am Ende auf der Uhr).
Allerdings... trainiert habe ich dafür nicht. 2018 steht noch kein echtes Tempotraining im Lauftagebuch. Mein schnellster Lauf in diesem Jahr reicht nicht mal an einen 5er-Schnitt heran, keine guten Voraussetzungen also, um wirklich aufs Gas drücken zu können. Aber in den kommenden Wochen stehen mit dem Helipad über 75 km und dem Albtraum über 115 km schon die ersten Langstrecken-Trails auf dem Programm; keine Zeit also, um mit sowieso ungeliebten Tempospielereien wichtige Vorbereitungszeit zu vergeuden. Und es ist ja auch ein wenig spannend zu sehen, was ich in der Lage bin, einfach so aus der Hüfte zu schießen.
Das Rennen!
Eingrooven bei den Kinderläufen, Teamkollegen begrüßen und dann fertig machen für den Start. Am Auto treffe ich Siggi. Er steht mit seinem Wagen nicht nur direkt vor mir, er hat auch die Startnummer direkt vor mir... er die 321, ich die 322. Wir starten in der gleichen Altersklasse: Wenn er jetzt also noch direkt vor mir ins Ziel kommt...
Am Start bin ich nervös. Startschuss und dann im dichten, hektischen Pulk losrennen bin ich nicht mehr gewohnt und bereitet mir Unbehagen. Zum Glück geht alles gut und ich finde schon nach wenigen hundert Metern "meinen Freiraum", gefühlt allerdings viel zu weit vorne im Feld. Deutlich unter 4 min/km zeigt mir meine Uhr, das sieht nach Harakiri aus, doch nach einem Kilometer gehts bergab, so kann ich mein Tempo erst einmal halten und bin froh, niemanden mehr um mich zu haben, auf den ich aufpassen muss.
Im nächsten Abschnitt geht es erst mal 4 km fast ständig leicht bergan, mein Tempo normalisiert sich, ich falle nicht zurück, alles scheint zu passen. Mittlerweile halte ich eine glatte 4er-Pace, bergauf bin ich ein wenig langsamer, bergab dafür entsprechend schneller. Und zum Glück gehen die letzten beiden Kilometer eher bergab. Ein bisschen was geht noch, auch wenn ich die direkt vor mir - in Führung - liegende Frau nicht mehr einhole. 10 Sekunden nach Ihr überquere ich die Ziellinie.
40:05 Min
Nur um 5 Sekunden verpasse ich nen glatten 4:00er-Schnitt! Das passt! Das erhoffte, aber nicht erwartete Ergebnis! Und es reicht immerhin zu Platz 26 (unter 350 Startern) und alterskorrigiert sogar zu Platz 10 für den Team-Lauf-Cup. Ich könnte mir sogar ein Fläschchen Wein bei der Siegerehrung (Platz 3 in der AK M50) mitnehmen, doch damit hatte ich nicht im Traum gerechnet und mich schon für 3 Uhr nachmittags wieder verabredet. Deshalb muss ich die Siegerehrung saussen lassen, was ich für mich persönlich verschmerzbar finde, für den Veranstalter aber doch immer sehr schade ist.
Ach ja, Siggi gewinnt unsere Altersklasse, liegt also nicht direkt vor mir, sondern diesmal sogar 2 Plätze... Gratulation!
In 3 Wochen steht das nächste Rennen in Mössingen an. Da werde ich wohl deutlich langsamer unterwegs sein. Der Termin zwischen den beiden Ultras kommt nicht wirklich gelegen. Auslassen will ich den Termin aber auch nicht, wenn schon, denn schon!