Des Rösslewegs kleiner Nachbar
Der Esslinger Höhenweg
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Chris und ich in Esslingen!
Der Esslinger
Höhenweg
Die Strecke:
Der Höhenweg führt einmal um Esslingen, was nicht ganz richtig
ist, denn ein Teilstück quert die alte Stauferstadt mitten an
seiner schönsten Stelle nahe dem Markt mit seinen wunderschönen
und in Deutschland einzigartigen alten Fachwerkhäusern.
Knapp 300
Meter Höhenunterschied sind zu bewältigen, fast am Stück sogar, wenn man
entgegen dem Uhrzeigersinn läuft. Insgesamt liegen auf der ca. 28 km langen
Strecke dann rund 850 Höhenmeter, die es zu erklimmen gibt.
Der
Wegverlauf ist fast vollständig asphaltiert, was ein wenig schade ist, die
Aussichten ins Neckartal, über Esslingen oder hinüber zu den Fildern
entschädigen dann allerdings um so mehr. |
Nachdem ich mich 3
Wochen nach meinem etwas längeren Urlaubsaufenthalts in Myanmar noch nicht
fit genug fühle für den
Rössleweg, erbarmt sich Chris zu einer
Runde um Esslingen auf dem Höhenweg. Höhenweg ist dabei nicht ganz richtig,
denn der Neckar muss auf der Runde 2 mal überschritten werden, was den
Wanderer oder Läufer zu ordentlichen Höhenmetern zwingt.
Doch die satten 32 km,
die ich inkl. An-/ und Ablauf zurücklegen muss, kommen meinem jetzigen
Trainingsstand ziemlich entgegen, nicht zu viel und nicht zu wenig.

Chris gibt Gas und macht heute die Pace!
Chris gibt vom Start
weg gleich ordentlich Gas, jagt am Berg Arne hinterher. Der ist
Stabfechter, durchtrainiert und gerade
dabei, sich auf einer kurzen, knackigen Runde fit zu halten. Und so soll es
die komplette Runde auch bleiben. Chris ist kaum zu bremsen, benimmt sich
wie ein junges Rennpferd und ich trabe gefühlt wie ein "Braugaul" neben-
oder hinterher.
Dieses Gefühl kann
auch die Begeisterung der beiden Damen nicht ändern, die es kaum fassen
können, dass wir quasselnd einen langen und steilen Anstieg bewältigen, als
wäre es hier "brettleben".

Blickfänge am Esslinger Höhenweg.

Wir laufen gegen den
Uhrzeigersinn, das hat sich so ergeben. Vor allem hoffen wir, so auch den
richtigen Weg zu finden, denn unsere Tracks sind beileibe nicht identisch.
Im Internet existieren wohl mehrere Varianten der Strecke. Ausgeschildert
ist die Tour an wichtigen Punkten mit großen Schildern, auf denen sogar die
Entfernungen zu den nächsten Zielen angegeben sind.
Dazwischen weist eine grün-rote Markierung den Weg. Grün und rot sind die
Farben der Stadt.
Unter
"Stuttgartwege" ist die
Beschilderung so beschrieben:
Nach wie vor kann man den Esslinger Höhenweg als den am besten
ausgeschilderten Rundweg unter allen Wegen bezeichnen, die die
Städte und Gemeinden in der Region Stuttgart auf ihrem
Territorium geschaffen haben. An allen wichtigen Wegstellen
befinden sich im Verlauf des Esslinger Höhenwegs Schilder mit
den Farben der Stadt Esslingen (grün/rot), dem Schriftzug
Esslinger Höhenweg sowie den nächsten Zielen und den
Entfernungen. Auf den Wegstrecken zwischen den Schildern sind
vereinzelt grün/rote Markierungen vorhanden. |
Wobei "vereinzelt"
durchaus für bare Münze genommen werden kann. Hätten wir nicht unsere
Satellitenunterstützung, müssten wir an der einen oder anderen Ecke doch
längere Zeit suchen.
Zum Glück stoßen wir zwischendurch auch immer wieder auf recht
unkonventionelle Wegmarkierungen.

Besser und genauer gehts nicht!

Grün/rot ist unsere Markierung.

An manchen Stellen leider nur noch zu erahnen.

Hier die eher unkonventionelle Variante!

Diese hier klettert sogar auf Bäume...

Und in der Not kreieren wir uns eben unsere eigene Markierung... grün/rot...
den Fußspitzen nach!
Schneefall setzt
ein und überzuckert die Landschaft, nicht ungefährlich, verbergen sich
doch unter der Puderschicht gelegentlich tückische Eisplatten. Gerade im
Gefälle dürfen wir höllisch aufpassen, um nicht eine schmerzhafte
Bruchlandung aufs Parkett zu legen.

Glatteis, hier noch gut zu erkennen, verschwindet mit der Zeit unter einer
dünnen Schneeschicht.

"Überzuckerter Russischer Zupfkuchen" vor
Katharinenlinde.
Chris - immer noch
gut drauf - fliegt die Treppen nur so hoch; ich denke eher mit Graus an
die
Himmelsleiter, die in 2 Wochen beim
Jokertrail auf mich wartet. Die
überwindet auf rund 1500 Natursteintreppen insgesamt rund 270
Höhenmeter. Mein Ziel wird sein, diese gemächlich, doch im Laufschritt
zu bewältigen.

Chris ist heute nicht tot zu kriegen.

Winterlandschaft, im Sommer "grün/rot" im Winter schwarz/weiß.

Immer wieder sind auch Treppen bergauf zu nehmen.
Entsprechend bedächtig nehme ich Stufe für Stufe, ist es
doch heute quasi mein einziger längerer Vorbereitungslauf nach vielen
Wochen. Entsprechend hoch sind allerdings auch meine Pulswerte, viel Luft
nach oben habe ich nicht mehr. Und der Jokertrail wird wohl deutlich
anstrengender werden.

Meine Pulswerte behalte ich lieber für mich. Doch die vier ordentlichen
Steigungen hatten es in sich.
Die letzten Meter bringen uns wieder bergab ins
Neckartal. Wir pumpen noch einmal heftig unsere Oberschenkel, bevor wir den
Kreis schließen. Der Schneefall hat auch schon wieder aufgehört, ein Ende
der Frostperiode ist in Sicht. Das Glatteis wird wohl in den kommenden Tagen
schlammigen Pfaden weichen. Doch wir werden weiterhin angreifen!
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