Der Querläufer im Trainingscamp!
Urlaub vom Laufen?
Berglauf in "Deandn"
zurück zum Duell
Schöpfen aus der
Kraft des Zens
Der Querläufer unterwegs!
Es gibt Menschen die wählen ihr
Urlaubsziel danach aus, ob es ihnen gefällt. Und wenn es ihnen gefällt, wird
hingefahren. „Mach´ doch einmal Urlaub vom Laufen.“, meint die Läuferfrau.
„Wer läuft, braucht doch auch Ruhepausen.“, will sie mich locken. Doch so
leicht kriegt sie mich nicht. Ich muss erst das Höhenprofil unseres
Urlaubsorts Seeboden abchecken. Und außerdem: Wie sieht eigentlich die
Bodenbeschaffenheit von Wald- und Feldwegen aus? Auch die Bisshäufigkeit der
örtlichen Hunde ist zu beachten und wie steht es mit dem öffentlichen
Personennahverkehr? Es gilt den Rückholservice für den langen Lauf zu
bedenken. Toll wäre natürlich, wenn es noch eine Laufveranstaltung in der
Nähe geben würde. Ein „Run over the mountain“ oder ein „3-Tälerlauf“ wäre
nicht schlecht. Ein bisschen gegoogelt. Aha, da haben wir es ja. Der
Bacherlebnislauf im Pöllatal wäre nicht schlecht.
Bergauf!
Dieser Urlaub wird ein ganz
besonderer. Es gilt Höhenmeter zu machen. Der Ultra-Habicht hat mich zum
Duell gefordert. Auf Bergstrecken und Ultra-Trails ist er zu Hause. Ich kann
zwar einen Marathon in der Waagerechten unter 3 Stunden laufen, aber der
Ultra-Habicht fliegt wahrscheinlich 42 Kilometer in der Vertikalen hoch.
Die Laufschuhe kommen also immer
mit auf unsere Urlaubsreisen. Flugreisen fallen allein wegen der
Gepäckbeschränkung durch. Was bleibt dann noch übrig? Also mit dem Kombi zu
den Ösis. Der Kombi hat den Vorteil, dass meine 7 Paar Laufschuhe locker
rein passen. Ich muss mich auch nicht entscheiden zwischen meinen
Berglaufschuhen und der Spiegelreflex. Beides geht mit. Und das ein oder
andere Laufaccessoire darf auch nicht fehlen. Natürlich gehören verschiedene
Laufdevotionalien dazu. Das Rennsteiglauf-Finishershirt wird mich in den
Bergen als erfahrenen Bergläufer outen. Das Tour-de-Tirol-Shirt beeindruckt
auf stark frequentierten Wegen. Ruck zuck ist der Koffer voll. „Schatz, was
nimmst du fürs Konzert am See mit?“ Auweia, ein paar Freizeitklamotten
brauche ich auch. Doch mein Koffer ist schon mit den Laufsachen voll.
Eigentlich kann ich gar nicht zum Konzert. Da muss ich schon im Bett liegen.
Am Tag darauf ist ein Berglauf zum Goldeck geplant.
Bergab!
Endlich in Seeboden könnte es
gleich mit dem Laufen losgehen, aber erst beginnt das Auspacken. Doch dann
hält mich nichts mehr. Ab in die Laufschuhe und los! Wäre da nicht das
Problem des unbekannten Geländes. Die Anschubhilfe des Läufersohns, „Lauf´
doch einfach drauf los, Papa.“, löst die Anspannung auch nicht. Expeditionen
ins Ungewisse sollten sorgfältig geplant werden. Allzu oft stellen sich
unüberwindbare Hindernisse in den Weg. Labyrinthähnliche Steinmauern,
erboste Bauern oder wilde Hunderudel. Sondierungsgespräche mit
Einheimischen, ausführliches Kartenmaterial, sowie ausgiebige
Internetrecherchen können hier das Schlimmste verhindern. So wird der
Urlaubslauf mitten in einem fremden Land zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Immer in luftigen Höhen!
Am Besten frühmorgens, wenn noch
keine Touristen unterwegs sind. Man(n) genießt die Stille der Natur auf
einsamen Pfaden. Hinterher wandern wir die neu entdeckten Wege gemeinsam ab.
Schöner kann Urlaub nicht sein. Die Läuferfrau ist da anderer Meinung, hält
sie mir doch ständig vor, dass ich Bergwandern mit Crosslaufen verwechsle.
O.k. ich gebe zu: Meine Polar ist auch hier dabei. Am Beginn des Trails wird
sie abgedrückt. Pausen werden so dokumentiert. Die Gehzeit auf den Wegtafeln
darf auf keinen Fall überschritten werden. Wunderbar, es gibt auch eine
Verpflegungsstation. Hier ließe sich einiges an Zeit herausholen, wenn die
Sennerin mir im Vorbeihasten einen Becher frisch gemolkene Milch und ein
Stück selbst gemachten Käse reichen würde. Aber die Läuferfamilie bremst
mich aus. Es kommt zu einem Sitzstreik, denn auf dieser Hütte gibt es laut
Geheimtipp den besten Kaiserschmarrn in der Umgebung. Also dann, guten
Appetit!
Run happy and smile!
Euer Querläufer
Jochen Brosig
Röttenbach, den 16. September 2012
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