|  

 

 

 
Brocken Challenge 2012
Zwischen den "Geleisen"

Der Entsafter
zurück zum Start
Brocken

„Der furchtbarste Tag, den wir auf der Reise erlebt haben. (..) Der heutige Tag war eine Probe, die uns zeigte, was wir noch aushalten können; wir haben sie gut bestanden."

Robert F. Scott - Tagebucheintragung am 11.02.1912


Alles was das Herz (oder auch die Nase) begehrt!

Immer noch alleine. Auch von Hinten schließt niemand mehr zu mir auf. Dabei habe ich am Jagdkopf an der Verpflegung erst eine kleine Gruppe stehen lassen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich alleine zwischen den Loipen vorwärts zu kämpfen.


Zwischen den "Geleisen".  

Empfangskomitee... denke ich. doch bis zur Lausebuche ist es doch noch ein ordentliches Stück Weg.

Ich überhole eine Langläuferin.

Ein betagtes Pärchen kommt mir auf LL-Skiern entgegen. Er fragt mich, was wir hier machen. Als ich es ihm erkläre, poltert der alte Mann los. Weshalb wir keinen anderen Weg nehmen würden, sondern die Loipe benutzen? Ob und wer das genehmigen würde. Leider fallen meine Entgegnungen nicht auf fruchtbaren Boden. Offensichtlich will der alte Herr nur lospoltern. Dabei habe ich die ganze Zeit auf unsere Spuren geachtet. Bisher ist noch kein einziger Fuß in die Loipe getreten. Hier scheint wohl jedes Wort vergeblich. Allerdings weiß ich, dass so eine Beschwerde durchaus Ärger bringen kann, wenn sie dem richtigen Beamten gegenüber geäußert wird.


Und wieder bin ich einsam in den Wäldern unterwegs.

Verpflegungsstelle Lausebuche; noch 17 km!

Ich sehne die Lausebuche herbei, freu mich, endlich wieder fröhliche Gesichter zu sehen. Ich beiße in ein Brötchen (der Belag ist leider schon gefroren, aber das macht nichts) und gönne mir einen Schluck "Cola on the rocks". Das braune Zuckerwasser ist schon fast eingefroren. Aber die gute Absicht zählt. Und von hier aus ist es nicht mal mehr die Halbmarathondistanz, das muss mit einem ordentlichen Drink gefeiert werden.


Als Radler erreicht man die Lausebuche über einen Umweg auf der Straße.

Eng gehts hier zu.

Unterwegs nach Königskrug

Ich habe gestern beim Briefing gut aufgepasst. Von der Lausebuche geht es den kurzen 5,4 km langen Weg nach Königskrug. Und dahin gibt es keine Wegweiser der BC mehr, sondern nur noch die offiziellen. Entsprechend vorsichtig bin ich. Auf keinen Fall will ich mich verlaufen. Vor allem ASchus "Horrorszenario" mit der Schleife zurück zur Lausebuche soll mir nicht passieren.


Allein auf weiter Flur, immer in der Sorge, mich zu verlaufen.

Zum Glück ist der Wanderweg geräumt.

Trotzdem lege ich das eine oder andere Gehstück ein. Der Untergrund ist weich und die Steigung unangenehm.

Und zum ersten Mal kann ich mein Vorwärtskommen genau nachvollziehen. An den Wegweisern sind genaue Kilometerangaben. So erhalte ich alle paar hundert Meter Aufschluss über mein Fortkommen. Das kann frustrieren... mich motiviert es zu Glück.


Ich begeistere mich an der unberührten Natur.

„Obwohl wir mit dem Laufen regelrecht verwachsen sind und es uns kaum noch anstrengt, haben wir es schließlich satt. Die Monotonie der Bewegung und das Gehen zerrt an unseren Nerven."

Arved Fuchs - Von Pol zu Pol


Schutzhütte

Wegweiser geben genauen Aufschluss, wie gut ich vorwärts komme.

Königskrug! Zwischen hier und dem Ziel liegt nur noch eine Versorgungsstelle. Und die Distanzen dazwischen sind absolut überschaubar. 3,9 km bis Oderbrück... lächerlich. Das macht Mut. Gestärkt, vor allem mental, mache ich mich schnell wieder auf den Weg. Auch, weil von Hinten wie an der Lausebuche Eckhard wieder zu mir aufschließt.


Verpflegung am Königskrug.

Eckhard kommt. Ihn habe ich am Jagdkopf hinter mir gelassen.

Er erreicht die Stationen immer, wenn ich mich gerade auf den Weg mache.

3,9 km bis Oderbrück. Gedanklich eine Sprintdistanz, auf einem Bein zu hüpfen. Die Realität sieht dagegen ein wenig anders aus. Tiefer Schnee, 110 Meter Steigung und ich bin nicht mehr der Frischeste.


Tief verschneit, nicht nur die Bäume, sondern auch die Spur.

In Oderbrück erwarten mich nicht nur Leckereien, sondern auch der NDR. Neben Tee und Keks gibts ein Interview. Was das Besondere an der Challenge ist? Aus mir sprudelt es nur so heraus. Jetzt beim Schreiben bin ich verwundert, dass ich dort noch so klar meine Gedanken artikulieren konnte.


Oderbrück. Hier wartet das Team der Bergwelt. Und der NDR!

Ich mache mich auf den Weg, strahlend und bester Laune. Ich grüße alle Langläufer und Wanderer, bekomme viele Emotionen zurück. Immer wieder werde ich gefragt, was wir hier machen würden, motiviere mich durch das Staunen in den Gesichtern, wenn ich antworte, dass wir heute morgen um 6 Uhr in Göttingen gestartet sind.


Von jetzt gibt es nur noch eine Richtung und die heißt: Brocken!

 

Der Entsafter

zurück zum Start

Brocken




 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Weg ist zwischen dem letzten und dem nächsten Schritt!"

© Ultra-Habicht


Partner von laufkultur.de

       ...speed up!


Brocken-Challenge  Trailarchiv
Dirndltal-Extrem-Ultramarathon
Grand Raid du Mercantour Berglauf- und Trailausrüstung Erfolge Ultra-Trail du Mont-Blanc  Olympus Mythical Trail Berglaufarchiv
uvam.


TF
Feuerbach