Tour de Tirol 2009
Vom Laufsteg auf die Laufstrecke - Heidis
Topmodels begnügen sich mit 15 Metern, wir genießen unbegrenzten Auslauf!
Vorbericht
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Vorbericht zur Weltmeisterschaft
"Hauptsache die Haare liegen richtig!" sprachen
wir früher und stürmten das Fußballfeld. Heute bin ich froh, dass überhaupt
noch richtig Haare liegen. Also müssen die Akzente anderweitig gesetzt
werden.
Berge von Laufhemden
Das Packen der Tasche für einen Marathon
ist eine aufwändige Angelegenheit. Weniger weil die Gefahr groß ist, etwas
zu vergessen und plötzlich ohne Schuhe am Start zu stehen, sondern vielmehr
die Wahl der Oberbekleidung bereitet Kopfzerbrechen.
Auffällig, aber wegen des
"Zugläufer-Aufdrucks" nicht mehr einsatzfähig!
Nur der Insider erkennt, woher dieses ansonsten schlichte schwarze Teil ist.
In meinem Schlafzimmer steht ein großer
Karton, prall gefüllt mit so genannten Finisher-Shirts. Teure Teile aus
Microfaser und bunt bedruckt, schweißtransportierend sollen sie sein,
Werbung transportierend sind sie auf alle Fälle. So fälle ich die
Entscheidung, welches der Teile denn nun am Wochenende zum Einsatz kommt,
weniger nach der Funktionalität als nach der Werbewirksamkeit. Wem und womit
will ich heute imponieren?
Die Finisherhemden vom K78 sind immer wieder ein Blickfang
Ich gestehe, bisher waren mir die vielen
Hemden etwas überdrüssig, einige liegen noch in der Originalverpackung im
Stapel. Doch eine Diskussion unter Läufern machte mich vor wenigen Wochen
stutzig. "Auffallen um jeden Preis" meinte da der laute Mitfünfziger. Und er
fiel auf, in seinem schwarzen Kompressionshemd, das sich gleich einer
Wurstpelle eng an seinen Körper schmiegte. Lang war es, wie seine Laufhose,
die sich trotz hochsommerlicher Temperaturen druckausübend bis zu seinen
krampfadrigen Waden herunterzog.
Finisherhemden in allen Farben
"Funktions-Kompressions-Anti-Ermüdungs-Shirts"
befinden sich nicht in meinem Karton, wohl oder übel muss ich anderweitig
punkten, um Aufmerksamkeit buhlen. Schluss ist mit mausgrau, habe ich mir
vorgenommen. Wenn ich schon nie gewinne, dann muss ich eben modische Akzente
setzen. Deshalb habe ich für den Start der Tour de Tirol das ultimative
Shirt organisiert, um der Blickfang schlechthin zu werden.
Auffallen um jeden Preis, denken sich der
Neandertaler und Asterix!
"Vom Laufsteg auf die Laufstrecke", wird
meine Devise lauten. Das Teil ist der Kracher, farblich sieht sogar mein
oranges Zugläufershirt dagegen blass aus. Und was die Werbebuttons betrifft,
kann ich locker mit Michael Schumacher in seinen besten Tagen mithalten.
Beim Schnitt merkt man die Hand des Designers, elegante Streifen, betonte
Schultern...nicht nur die Laufstege in Mailand oder Paris, auch die
Laufstrecken Deutschlands werden künftig vom Modedesigner aus Schwaben
erobert. Jungs, nehmt euch in Acht!
Finisher-Shirt der Tour de Tirol 2008
Getragen habe ich es auch schon,
gestern. Gesagt hat Niemand etwas, doch die verfolgenden Blicke haben
genügt. Und mein Nachbar, ein fanatischer Sportsmann, was den Fernsehkonsum
von den Rennstrecken der Welt angeht, hat mir sogar einen dreistelligen
Betrag für mein verschwitztes Hemd geboten. Daran erkennt man eben den
Fachmann. Und ich? Ich habe geantwortet:
"Nein!"
Schließlich steht die Tour de Tirol
bevor. Gewinnen werde ich nicht, doch ein Blickfang... ganz sicher!
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