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100 Kilometer und 4500 Höhenmeter durch die Bergwelt des Chiemgaus (Teil 2)

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Bis km 75 haben wir nun einen meist einfach zu laufenden und auch sonst unspektakulären Weg vor uns. An der Verpflegung in Egg habe ich mir frische Socken und ein neues Paar Laufschuhe deponiert. Doch mein Beutel ist nirgendwo aufzufinden. Entsprechend niedergeschlagen laufe ich weiter und stelle nach ca. 300 Metern fest, dass ich meine Laufbrille liegen gelassen habe. 600 Zusatzmeter warten auf mich. Sie wiegen bei km 75 doppelt schwer, entsprechend geknickt mache ich mich deshalb an den Aufstieg (900 Höhenmeter) zum Hochfelln, mit 1674 Metern das Dach der heutigen Strecke.

 

Anstieg zum Hochfelln

Oben angekommen entdecke ich meinen vorhin vermissten Verpflegungsbeutel. Mit frischen Schuhen kann ich nur die letzten 15 km in Angriff nehmen, eine Wonne für die Füße.

Doch vorher nehme ich noch einen Rundumblick vom Hochfelln, einem der schönsten Aussichtsberge der Umgebung.


Blick vom Hochfelln
 
links: neue Schuhe!; rechts: Pause auf dem Hochfelln vor dem letzten Teilstück

Im Angesicht des nun nahen Ziels (nur noch gut zwei Stunden!!!) laufe ich schnell abwärts, soweit es der wurzelige und steil abfallende Weg überhaupt zulässt. Ich bin nicht mehr zu Bremsen... bis zu km 98. Dort warten zwei hilfsbereite Mädchen mit Wasser an einer Kurve. Wer kann da widerstehen?


letzte reizende Versorgungsstelle

Die letzten Meter gleichen einem Triumphzug, nahezu euphorisch stürme ich ins Stadion und erreiche um 11 Minuten nach 20 Uhr stolz das Ziel. Ich nehme Glückwünsche entgegen, gratuliere selbst jedem Finisher. Hier ist Jeder, der das Ziel erreicht, ein Sieger. Doch die einsetzende Dämmerung und meine Erschöpfung verhindern mein obligatorisches Finisherphoto.

Am nächsten Morgen treffen sich Christianes Gäste vor dem Haus zum gemeinsamen Frühstück. Unsere Wirtin ist stolz, beherbergt sie doch mit dem 3. Tom Possert, dem 4. Jobst von Palombini, dem 9. Peter Jansen und mir als 12. eine recht stolze Anzahl von Finishern.


Gemeinsames Frühstück am Tag nach dem Lauf

och viel Zeit bleibt nicht, denn um 10 Uhr ist Siegerehrung im Waldstadion. Den Siegern winkt ein großer, aus Holz geschnitzter Steinbock (100 Meilen: Adler).

Ich bekomme zwar keinen Adler, stolz bin ich auf meine Urkunde trotzdem!


 
Sepp Schneider und Birgit Bruder gewinnen den Chiemgauer 100er


100 km Sieger werden Birgit Bruder und Josef Schneider, der in 11 Stunden und 6 Minuten einen phantastischen neuen Streckenrekord aufstellt.

Die 100 Meilen gewinnen der Coburger Ulrich Zach (30:07) und Anke Drescher (34:14), die als bislang einzige Frau die 100 Meilen im Chiemgau absolviert hat.



Gruppenbild der Sieger

Fazit: Ein toller Trail, der einen bis an die Grenzen fordert und dafür mit wunderschönen Blicken in und über die Berge entschädigt.

Homepage des Veranstalters:   Chiemgauer 100er
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"He attacks without warning!"

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