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Handschuhe
Die Qual der Wahl

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Mit verklärten Blick streife ich mir im Geschäft dieses elegante, anschmiegsame Paar Handschuhe über die Finger.

"Hast Du nicht schon genug davon?" reißt mich Tine aus meinen Träumen. Ich atme tief ein, um Luft zu holen für eine umfassende Ausführung über Temperaturunterschiede, Windstopper-Membrane und Tragegefühl. Doch Tine ist weg, inspiziert bereits diese neue Funktionsunterwäsche.

Sie versteht mich einfach nicht. Ich lasse Luft ab und streife versunken zärtlich über die kleinen Noppen an den Fingerkuppen, bevor ich mich schweren Herzens von dem Paar trenne, um sie in den Einkaufskorb zu legen.


Neuestes Objekt meiner Begierde: Modell "Spiderman"

Ich gestehe, ich besitze 9 Paar Laufhandschuhe. Ich kann mich noch entsinnen. Damals dachte ich noch nicht im Traum daran, jemals selbst einen Marathon laufen zu können. Doch ich belächelte hochnäsig jene britische Langstreckenäuferin - nein - nicht wegen ihres permanent wackelnden, schräg gelegten Kopfes, sondern wegen ihrer auffälligen weißen Handschuhe. Damals verstand ich Paula Radcliffe nicht, hielt alles für einen Spleen. Heute weiß ich es besser. Nichts ist schlimmer, als mit kalten Händen zu einem Lauf zu starten.


Dünne Seidenhandschuhe für milde Wintertage

Seit ich auch an kalten Tage laufe, hat sich meine Sammlung stetig vergrößert. Auch von alten Paaren kann ich mich nicht trennen. Zum Beispiel nehme ich mir bei jedem Wettkampf vor, "profimäßig lässig" meine löchrigen alten Seidenhandschuhe nach 3 km an den Streckenrand zu werfen, um sie dann doch wieder unter die Hose zu stecken (nehmen ja keinen Platz weg).


Sie haben schon bessere Tage gesehen!

Beim Schuhwerk habe ich Paare für schnelle Marathons, für Trails, für Stadtmarathons und für die Kurzdistanzen. Deshalb habe ich auch entsprechende Ausrüstung für meine Hände.

Da ist zum das Modell für die Trails, bei denen ich mit Stöcken unterwegs bin. Sie haben abgeschnittene Finger, gepolsterte Handflächen, Flausch auf der Daumenoberseite zum schonenden Schweiß abwischen und Schlaufen zwischen den Fingern, damit ich sie leichter von der Hand ziehen kann.


Mit Schlaufen und Flausch, Trailhandschuhe

Wichtig ist die Temperaturfeinabstimmung vor dem Lauf. Ich teste Wind und Temperatur und entscheide dann, dünner Handschuh, dicker Handschuh oder gar das Windstoppermodell? Für alle Bedingungen habe ich die perfekte Wahl im Schrank.


Wind- und wasserdicht

Ich besitze sogar Fäustlinge für die Wettkampfvorbereitung. Die Haube lässt sich nach hinten klappen und gibt die Fingerspitzen frei, ohne sich die Handschuhe auszuziehen. Ideal, um bei Kälte die Schuhe zu binden oder die Startnummer anzustecken. Beim Winterwettkampf ziehe ich dann aber die auffällig roten, fast pinkfarbene Seidenhandschuhe vor. Schließlich will ich modisch up to date an den Start gehen.


Wettkampfmodelle

Doch zurück zu meiner Neuerwerbung. Ich habe sie bereits getestet und bin begeistert. Weder Schweiß noch kalte Fingerspitzen störten den Laufgenuss. Und die kleinen Gumminoppen an den Innenseiten sorgen einfach für den perfekten Grip beim photographieren. Ich fühlte mich wie eine Mischung aus Film-Star Spider-Man und Biathlet Ole-Einer Björndalen. Letzterer würde vor Neid erblassen, stünde ich neben ihm beim "Stehenden Anschlag", hochkonzentriert doch werbewirksam den "Schießfinger" mit dem Herstelleraufdruck in die Kamera gestreckt.


Temperaturtest! Habe ich die richtigen Handschuhe gewählt?

Ich betreibe kein Biathlon und die Dinger sind weder dafür, noch fürs Laufen produziert. Doch wen stört das schon?

Der Ultra-Habicht

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"He attacks without warning!"

© Ultra-Habicht


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