Wintertrail II
Umwege erweitern die Ortskenntnis!
Herbst, Winter oder Frühjahr?
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Herbstfarben, oder doch Frühling bzw. Winter?
Während ich die Wirtschaftswege
hinauf und hinunter flitze, bin ich begeistert von den immer wieder neuen
Formationen der kahlen Weinberge. Die schrägen Reihen, durchzogen von Wegen
und Steigen sind einfach faszinierend.
Durch die Weinberge auf dem Weg ins Remstal.
Rebenreihen
Natürlich interessieren mich auch
die unterschiedlichen Reben und Anbauflächen. Viele Winzer informieren,
welchen Wein sie anbauen. Die winterliche Rebe gibt darüber ja auch keine
Hinweise. Und ich selbst bin auch kein Fachmann in diesen Dingen.
Auf dem Weg Richtung Fellbach
Infotafeln: Fellbacher Weingärtner auf dem
Kappelberg
Bereits präpariert und geschnitten fürs Erntejahr 2011.
Vom Kappelberg aus biege ich ein
ins Remstal. Vorübergehend weichen die Weinberge ausgedehnten
Kleingartensiedlungen. So mancher Weg erweist sich hier als Sackgasse. Was
breit beginnt, wird plötzlich schmäler und endet auf einer Wiese oder einer
Garteneinfahrt. Es ist nicht leicht für mich als Ortsunkundiger, den besten
Weg zu finden.
Hinein ins Remstal
Irgendwann erreiche ich wieder die
übersichtlicheres Gelände und tauche ein in die Hänge des Weinguts Haidle,
das hier 19 ha. Anbaufläche sein Eigen nennt und nach eigenenem Bekunden
Spitzenweine produziert. Dunkelfelder und Trollinger, das Markenzeichen der
Region und gleichzeitig auch Sorgenkind, wird hier angebaut.
Riesige Anbauflächen. Ob Spitzenweine hier
tatsächlich möglich sind?
Für mich ist es nun an der Zeit,
langsam den Rückweg einzuschlagen. Ich möchte über den Kernen, einem Berg im
Westen des Schurwalds zurück nach Esslingen finden. Dafür brauche ich einen
Forstweg in der richtigen Richtung, will ich nicht auf der Staatsstraße den
Kamm überqueren.
Auf dem Rückweg
Rechtzeitig werde ich fündig und
treffe auf einen steil und geradewegs bergan führenden Wanderweg. Auf gehts
zur nächsten Kletterpartie, denn der ausgeschilderte
Kernenturm liegt immerhin auf einer Höhe von 513 Metern.
Am Kernenturm
Und natürlich entscheide ich mich
auch hier für die zusätzlichen 27 Meter bis zur Aussichtsplattform und nehme
die insg. 139 Stufen unter die Laufschuhe.
Aussicht vom Kernenturm
Rund 80 km reicht an guten Tagen die Sicht, z.B. Richtung
Odenwald.
Wer hat sie erkannt? Stuifen, Rechberg,
Hohenstaufen, die 3 Zeugenberge des Albmarathons!
Einige Erhebungen in weiter Ferne
kommen mir bekannt vor. Und tatsächlich! Die angebrachten Schilder weisen
auf die Läufern bekannten und gefürchteten Zeugenberge des
Albmarathons.
Ich selbst halte jedoch eher
intensiv Ausschau nach meinem Rückweg. Von hier oben ist er leicht
erkennbar, knapp 30 Meter tiefer mitten im Wald gestaltet sich die Suche
hingegen dann weithin schwieriger. Denn laufe ich in südlicher Richtung los,
bringt mich eine anhaltende Biegung kontinuierlich wieder in nördliche
Richtung, so dass plötzlich wieder die Grabkapelle der Katharina vor mir
auftaucht. So hatte ich mir das nun nicht vorgestellt, muss ich auf meinem
Weg doch wieder stetig auf und ab und zuletzt hoch zur Katharinenlinde.
Fazit:
Weinberge sind
interessante Trainingsgebiete. Das ständige Auf und Ab ist zudem gut für die
Kondition. Und wer nicht wirklich ortskundig ist, dem eröffnet sich zudem
die Chance auf den einen oder anderen ungewollten Zusatzkilometer!
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