In einem Softie steckt immer auch ein
Cowboy!
Auf Goethes Spuren
Unterwegs auf den
Loipen
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Grosse Steine,
Müde Beine,
Saure Weine,
Aussicht keine!
Heinrich Heine
(Gipfelbuchlegende)
Das Ziel vor Augen
Der obige Spruch wird Heinrich Heine
angedichtet. Angeblich hat er diesen bei seinem Besuch auf dem Brocken 1824
ins Gipfelbuch geschrieben. Das ist aber nur eine Geschichte.
Weiter gehts durch einen Winter-Wunder-Wald
Mein Begleiter gibt Gas, sucht die
Entscheidung. Ich kontere kurz, gebe aber dann nach. Ich habe keine Lust auf
einen Endspurt. Ich mag meinen Spaß, die letzten Kilometer genießen.
Auf dem Goetheweg hoch zum Brocken.
Auf dem Goetheweg greife ich den Gipfel
an. Johann Wolfgang von Goethe schreibt man im Jahre 1777 die erste
Winterbesteigung des Brockens zu. Wahnsinn, gleich habe ich es geschafft.
Unaufhörlich geht es nach oben. Die Landschaft wird rauher, die Schneehöhen
steigen. Kurz Zeit reißt der Nebel auf, offenbart einen Rundblick über den
Harz.
Kurz verschwindet der Nebel und offenbart
einen Blick über den Harz.
Ich erreiche die Bahnlinie. Seit mehr
als 110 Jahren führt die Schmalspurbahn hinauf zum Bahnhof auf dem Gipfel.
Ich bin gespannt, ob mir ein Zug begegnen wird. Ich ahne jedoch nicht,
welche Begegnung in Kürze ansteht.
Die Harzquerbahn fährt seit 1899 hoch zum
Brocken.
Tatsächlich kommt mir eine schnaufende
Dampflok entgegen. Ein romantischeres Bild ist kaum vorstellbar. Gipfel und
Rennen sind vergessen. Ich bewundere nur noch die alte Lok zwischen den
verschneiten Bäumen.
Gibt es etwas Schöneres?
Nun ist die Spur frei. Bei der
Besprechung am Vortag wurde gesagt, dass die Spur zwischen den Gleisen
eventuell am Besten zu laufen ist. Die Bahn ist vorbei, also ist der Weg für
mich frei.
Der Weg auf den Gleisen ist frei für mich.
Verträumt laufe ich bergan, genieße die
tief verschneiten Wälder. Plötzlich taucht in der Kurve vor mir eine zweite
Lokomotive auf. Links 1 Meter Schnee, rechts 1 Meter Schnee und vor mir die
Bahn.
Mit einem Hechtsprung verschwinde ich im Tiefschnee, eine Rolle bringt
mich aus der Gefahrenzone, ein Druck aufs Knöpfchen öffnet den Verschluss
der Kamera und ich drücke ab:
Brockenbahn-Feeling - hautnah!
Ich verschwinde ich Schneewirbel und Rauch der Dampflok.
Das war knapp und faszinierend gleichzeitig. Schnell drehe ich mich um und
blicke der enteilenden Bahn hinterher.
Ich bin im Qualm der Dampflok gefangen,
blicke der Bahn hinterher.
Gebannt und fasziniert grabe ich mich
aus meinem Schneeloch. Hui... das war ein Erlebnis, zur Nachahmung nicht
empfohlen. Überwältigt mache ich mich auf den letzten steilen Kilometer.
Die letzten Meter!
Der Gipfel ist in greifbarer Nähe.
Auch auf den letzten Schritten komme ich
nicht aus dem Staunen heraus. Der Nebel hat mich wieder eingefangen, bizarr
erscheinen mir Landschaft und Werke von Menschenhand. Vergessen sind 86 km
Anstrengung und die zughörige Erschöpfung. Ich genieße nur noch. Dieses
Finish ist ein ganz Großes.
Bizarre Landschaft im Nebel
Leider taucht auch schon das Ziel
schemenhaft aus dem Nebel auf. Es wird Zeit, sich wieder auf den Lauf zu
konzentrieren. Ich bin überrascht, denn unerwartet weist eine Flagge auf die
Ziellinie hin. Also dann, nichts wie hoch.
Das Ziel in greifbarer Nähe
Überwältigt überquere ich die Ziellinie.
In Gedanken hatte ich mir ausgemalt, am Gedenkstein anschlagen zu müssen.
Also muss eine Schulter zum Anschlag herhalten. Denn das "Klong" habe ich
mir schon seit Monaten visualisiert. Ich habe es geschafft. 10 Stunden nach
dem Start bin ich im Ziel auf dem Brockengipfel.
Im Ziel: die Hexenklause empfängt mich!
Drinnen beschlägt mir erst mal
die Kamera,
doch eine halbe Stunde sind ich und auch die Kamera wieder fit.
Birte musste diesmal aufgeben.
Leider bin ich etwas in Eile, muss noch
in der Nacht zurück in den Süden. So nehme ich schnell Abschied vom Brocken,
fahre hinunter nach Schierke zum Hotel König. während dort eine kleine Feier
steigt, sitze ich schon im Auto und schwelge in Erinnerungen. Das war ein
unvergesslicher Tag. Danke an alle Organisatoren und Helfer.
Abschlussfete für alle Teilnehmer im Hotel
König.
Der Ultra-Habicht
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