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Grand Raid du Mercantour 2009

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Der Tag davor!


Vernünftige Menschen passen sich der Welt an.
Unvernünftige Menschen passen die Welt an sich an.
Deswegen hängt aller Fortschritt von unvernünftigen Menschen ab.
George Bernard Shaw


Markenzeichen des Nationalparks "Mercantour"

Ist es unvernünftig, an einem Lauf teilzunehmen, der über die doppelte Marathondistanz führt und dabei noch viele Tausend positive und negative Höhenmeter beinhaltet?

Für mich war die Anmeldung beim Grand Raid weniger eine Frage der Vernunft oder Unvernunft, sondern einfach eine Herzensangelegenheit. Die Freude an der Bewegung in den Bergen relativieren die damit verbundenen körperlichen Belastungen. So stand ich am Morgen des 19. Juni 2009 am Flughafen Nürnberg, bereit für den Sprung nach Nizza und die ca. einstündige Autofahrt in die französischen Seealpen.

Ausgangspunkt des Laufs ist St.-Martin-Vésubie, Verwaltungssitz des gleichnamigen Kantons. Von dort wollen wir eintauchen in die Bergwelt des Mercantour, bereits seit 1979 Nationalpark und Heimat der im Jahr 1921 wieder angesiedelten Alpensteinböcke.

Die Idee

Wie kam ich überhaupt dazu, mich für diesen praktisch unbekannten Trail zu interessieren? In der Liste der Qualifikationsläufe für den UTMB las ich vom Grand Raid du Mercantour. Doch meine weitere Suche nach Informationen über diesen interessant klingenden Lauf verlief dann erst einmal erfolglos. Grund dafür war, dass der Grand Raid nur alle zwei Jahre stattfindet. Doch irgendwann entdeckte ich den Bericht von Gerhard Börner und war begeistert. Und so wurde ich vermutlich der erst zweite Deutsche, der das Ziel des Grand Raid du Mercantour erreichen sollte.

Die Vorbereitung

Der frühe Termin zur Sommersonnwende, dazu der strenge, lang anhaltende  Winter machten es mir schwer, die nötigen Höhenmeter zu trainieren. So blieb mir nur der LGT Alpin Marathon zur richtigen Vorbereitung.

Die Strecke

Die Originalstrecke weist auf 102 Km Länge ein Höhenprofil von +/- 6700 Höhenmetern auf. Aufgrund der noch immer ausgedehnten Schneefelder musste die Route um 20 Km verkürzt werden. Übrig blieben deshalb 5600 Höhenmeter, die immer noch anspruchsvoll genug bleiben sollten.

Ursprüngliches Profil

(zum Vergrößern bitte im neuen Fenster öffnen)

Schade jedoch, dass der wohl schönste Teil der Route gestrichen werden musste. Das Tal der Wunder (Vallée des Merveilles) steht unter einem außergewöhnlichen Schutz, so dass auf diesem Teil der Strecke nicht mal die sonst erlaubten Stöcke hätten benutzt werden dürfen. Denn diese Region war bereits zur Bronzezeit besiedelt, wovon in etwa 40000 Felsritzungen aus dieser Zeit zeugen.

Doch unsere Sicherheit geht vor und so muss man die Entscheidung natürlich akzeptieren. Und mir genügte die Ankündigung, auf immer noch rund 20 % der Strecke (16 Km) müsse mit ausgedehnten Schneefeldern gerechnet werden.

Profil der verkürzten Strecke entsprechend Laufzeit

(zum Vergrößern im neuen Fenster öffnen)

Ausrüstung

Wie bei langen Trails in Frankreich üblich, ist auch beim Grand Raid eine Pflichtausrüstung verlangt:

  • Stirnlampe

  • Pfeife

  • 2 Liter Wasser + Nahrung*

  • Rettungsdecke

  • Elastikbinde

* Den Angaben auf der Veranstalterhomepage war zu entnehmen, dass auf der Strecke nur 5 Verpflegungsstellen eingerichtet werden. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von ca. 20 Stunden bedeutet dies, dass man jeweils in etwa für die Dauer eines Marathons autark sein muss.

Stichprobenkontrollen wurden zwar angekündigt, ich selbst musste mich aber keiner Visite unterziehen.

Zusätzlich rüstete ich mich mit einer langen Tight, langärmlichen Laufshirt, einer wetterfesten Laufjacke und Gamaschen zum Überziehen über die Laufschuhe aus, nicht zu Unrecht, wie sich letztendlich herausstellen sollte. Und am zwei mal zu passierendem Verpflegungspunkt "Madone de Fenestre" legte ich mir verschiedene Wechselkleidung zurecht, um angemessen auf Wetterumschwünge reagieren zu können.

 

Die Anreise

Nur ca. 50 Km nördlich von Nizza gelegen, müsste man von Nürnberg aus mit dem PKW eine ca. 1000 Km weite Anreise einkalkulieren. Aus diesem Grund buchte ich nach meiner Anmeldung zum Lauf umgehend einen Flug nach Nizza und einen kleinen Leihwagen. So konnte ich von den günstigen Frühbuchungsangeboten der Fluggesellschaften profitieren und die Kosten gering halten.


malerische Anfahrt entlang der Vésubie

Ach übrigens, bevor ich es vergesse. Die Startplätze sind auf ca. 500 begrenzt und wie bei anderen Trails in Frankreich nach kürzester Zeit vergeben. Es macht also Sinn, sich bereits zum Jahreswechsel zu informieren, ab wann die Anmeldung zum Lauf möglich ist.

                                     

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