Der Trailschuhmarkt ist heiß umkämpft. Kaum ein Hersteller kann es sich
heute noch erlauben, nicht mit einem umfangreichen Angebot auf dem Markt
präsent zu sein. War der Markt vor ein paar Jahren noch mehr als
übersichtlich, hat er heute fast jede Transparenz verloren. Doch nur wenige
Hersteller konzentrieren sich ausschließlich auf dieses Segment. Seit Kurzem
mischt Dynafit im dynamischen Markt mit.

Die
Gore-Tex-Variante des MS Feline!
Skitouren-Geher vertrauen schon seit
Jahren der Marke mit dem Schneeleoparden. Seit 2012 erobert die zur
Oberrauch-Gruppe gehörende Edelschmiede nicht mehr nur im Winter die Gipfel,
sondern bietet von Kleidung über Schuhe bis zu sonstigem Equipment
hochwertige und durchdachte Produkte für den Berg- oder Trailrunner.
Durch Zufall geriet mir der MS Feline
Gore-Tex zwischen die Finger und damit auch gleich sofort an die Füße. Und
der lang anhaltende Winter bot zum glück ausreichend Gelegenheit für einen
ersten Härtetest.

Unterwegs während der ersten sonnigen Tage des Jahres.
Doch wieder einmal liegt Schnee bis hinab in die Täler.
Test in Schnee und Matsch an
steilen Hängen
Auf den ersten Blick wirkt der MS Feline
fast wie ein
Zustiegsschuh. So ganz kann er eben seine
Herkunft doch nicht verleugnen. Eine grobe Fibramsohle, Zehenschutz vorne
und eine insgesamt eher wuchtige Optik festigen diesen Eindruck. Doch schon
in der Hand und danach erst am Fuß wird dieser Eindruck nach Kräften
widerlegt.
Trotz Gore-Tex-Membrane ist er
verhältnismäßig leicht und liegt nach ein paar Tragestunden durchaus
geschmeidig am Fuß. Mit Begeisterung habe ich sowohl bergab als auch steil
bergan die Weinberge erkundet und mir manch irriterten Blick der Winzer oder
Wanderer zugezogen. Höhenmeter um Höhenmeter spulte ich ab und konnte gar
nicht genug davon bekommen.

Härtetest in den Weinbergen!

Steil bergauf und bergab gings zwischen den winterlichen Weinstöcken
Schwächen zeigt der MS Feline - wie alle
meine anderen Trailschuhe auch - auf den steilen Kopfsteinpflasterstraßen,
die mich in die Weinberge bringen. Vor allem bei Nässe ist dort das grobe
Stollenprofil rutschig und findet kaum Halt. Doch dafür ist es auch nicht
gedacht.

Schwächen zeigen praktisch alle Trailschuhe auf glattem
und steilem Kopfsteinpflaster.
Gut gefällt mir hingegen der die Zunge
überspannende dehnbare Schutz. Dort finden die Enden der Schnürsenkel ein
dankbares Versteck. Ein Hängen bleiben im Geäst ist damit praktisch
ausgeschlossen. Zudem fühlt man sich vom wuchtig wirkenden Oberschuh rundum
geschützt. Die sohle ist eher mäßig gedämpft. Komfortläufer sollten sich da
nicht allzu viel Hoffnung machen. Trotzdem ist der MS Feline für den Einsatz
auf der Ultrastrecke konstruiert. Ich empfehle da ein wenig Eingewöhnung.
die macht den Schuh sowieso angenehm geschmeidig, dass ich mich in den
vergangenen Wochen von Mal zu Mal wohler gefühlt habe. Allerdings stehen
Langzeittests derzeit noch aus.

Die Enden der Schnürsenkel verschwinden praktisch unter der Schnürung.
Schutz gegen Einfädeln im Geäst oder Dickicht.
Wem Salomon oft zu gedämpft und zu
schwer erscheint und Inov-8 zu weich und zu direkt, der wird genau
dazwischen bei Dynafit fündig. Man darf gespannt sein, ob sich die Münchner
Edelschmiede in der Trailszene genauso breit macht wie im Ski-Touring. Ein
guter Anfang dafür ist zumindest schon mal gemacht.
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