Der echte Wallenstein-Halbmarathon
Stets ist die Sprache kecker als die
Tat*
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Wallenstein - Teil II

Schautafel entlang des Weges
Wenn's nur dein
Spiel gewesen, glaube mir, Du wirst's in schwerem Ernste büßen müssen*
Das Touristenbüro in Fürth musste Gustav-Adolf 1632 wohl nicht aufsuchen, um
den 16 km langen Schutzwall des
Wallensteinschen Lagers zu finden, uns aber bescherte der Besuch eine
detaillierte Karte. Und schon waren
wir ein paar Tage später walkend unterwegs, den ehemaligen Wall zu umrunden.
Doch so wie König Gustav bei seinem Eroberungsversuch am 3. September 1632
scheiterte, so mussten auch wir klein beigeben. Denn die 16 km Ringwall
entpuppten sich als ausgewachsener Halbmarathon.
Was
Venus band, die Bringerin des Glücks,
kann Mars, der Stern des Unglücks, schnell zerreißen.*
Doch in jeder Niederlage steckt
auch eine Chance... für mich die Gelegenheit zum Trainingshalbmarathon auf
noch unbekannter Strecke.

Nicht mit dem Rad, sondern zu Fuß um
Wallensteins Lager!
Eine Zeitreise 380 Jahre
zurück
Auch wenn sichtbare Zeichen aus der
Zeit für mich als Laien nicht erkennbar sind, tauche ich vom ersten Meter
tief in die Geschichte ein. Fast ist es mir, als ob jeden Augenblick die
bayrische Kavallerie aus dem Wald hervorbrechen wird.

Hier im Wald sollen Schanzreste erkennbar sein.

Heute sind Pferde hier nur noch zu friedlichen Zwecken auf den Feldern
unterwegs.

Pferdeweihnacht


Wochen später präsentiert sich die Gegend schon im zarten Grün.

Am Westrand des Lagers. Hier erwartete Wallenstein den Angriff Gustav
Adolfs.

Meine Erfahrung der Walkingeinheit
nutzend, bin ich dieses Mal im Uhrzeigersinn unterwegs. Denn die
Beschilderung ist offensichtlich für diese Richtung ausgelegt. Zumindest
hatten wir gegen den Uhrzeigersinn so unsere Probleme, immer den richtigen
Weg zu finden.
Spät
kommt Ihr - Doch Ihr kommt!*

Indianerzelt statt Ritterburg, historisch
zutiefst bedenklich...


An der Südwestecke des Lagers.
Über die Hochebene geht es Richtung
Oberasbach. Hier stoppen nicht ein Wall und 1000 Musketen meinen Sturmlauf,
sondern eine sich schließende Bahnschranke. Heute sperrt man eben modern.

Ein Bahndamm, kein Schutzwall zieht sich
heute durchs Land.

Seit Kurzem zieht hier die S-Bahn nach
Ansbach ihre Bahnen.

Wozu das alte Anwesen hier wohl zu
Lagerzeiten diente?

Den Playmobil-Funpark links liegen
lassend laufe ich hinunter Richtung Zirndorf. Neubauten, über deren
Schönheit sich nicht streiten lässt, lasse ich unbeachtet links und rechts
meines Weges liegen. Heute interessieren mich eher die Zeitzeugen, sofern
noch zu finden.

Zirndorf
 
Der Pinderpark.
Schnell die Bibert überquert, bin ich bereits im Zentrum
Zirndorfs. Auch dort finden sich eher Zeugen der heute ansässigen Industrie
als der Historie. doch der aufmerksame Beobachter findet doch noch den einen
oder anderen Hinweis auf das, was 1632 hier geschah.
Der Tag bricht an, und Mars regiert die
Stunde.*

Die Bibert hat einen recht hohen Pegel.

Kein Grün säumt das Ufer.

Wenige Wochen später!

 
Neuzeitliche und historische Zeugen

In der Altstadt von Zirndorf.
* Alle Zitate stammen aus der
"Wallenstein-Trilogie"!
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