Auszeit
Erste Schritte zurück in die Spur - auf
glattem Terrain - Teil II
Erste Schritte zurück
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Es läuft wieder
Blick vom Hochalplkopf in den Karwendel
Tag 38:
Heute steht meine erste Wanderung mit Schneeschuhen an. Ich hatte noch nie
solche "Yeti-Treter" an den Füßen und bin mächtig gespannt, wie es sich
damit läuft. Damit wir auch genügend Schnee unter den Tretern vorfinden,
machen wir uns zeitig auf ins Karwendelgebirge. Von Hinterriß aus soll es
losgehen. Eine kurze Einweisung und schon gehts los, anfangs noch sanft
ansteigend im Rontal.
Durch verträumte Täler den Bergspitzen
entgegen.
Von der Rontalalm aus soll es dann
steil ansteigend zum Hochalplkopf gehen.
Im Rontalboden mit Blick zur Rontalalm
Doch wie auf den Bildern oben zu
erkennen, liegt der Anstieg in der Sonne und ist weitestgehend schneefrei.
so wird aus der Schneeschuhwanderung für mich nun eine Winterwanderung, die
Schneeschuhe hänge ich - ein wenig auch zum Schutz vor den zahlreich herum
laufenden Gemsen - in die Bäume.
Hier spuren wir noch malerisch über die
Ebene des Rontalbodens.
Trinkflasche und Sonnenbrille sind heute unverzichtbares Utensil.
Doch die Mühen des Aufstiegs
lohnen. Oben auf dem Gipfel eröffnet sich bei strahlend blauem Himmel ein
herrlicher Blick aufs Hauptmassiv des Karwendels.
Die Östliche Karwendelspitze
Hier oben auf der Höhe ist die Schneedecke noch unberührt.
Pause machen, Landschaft gucken,
die Sonne genießen, den Abstieg so lange hinaus zögern, wie es nur geht.
Tag 39:
Die Aktivwoche ist vorbei, heute
steht Sightseeing auf dem Programm. Ein morgentlicher Blick aus dem Fenster
und alle Pläne sind über den Haufen geworfen. Die Sonne scheint und es ist
vielleicht die letzte Chance in der Saison, sich auf Schnee auszutoben. Wir
starten nach Österreich ins schneesichere Pertisau.
Die Schulter macht seit Tagen keine
Probleme mehr, also steht einer Langlaufrunde nichts im Wege.
Pertisau-Falzthurnalm-Gramaialm und zurück.
Pertisau-Gernalm und zurück.
Wir haben Glück. Perfekt
präparierte Loipen erwarten uns, durch den ständigen "kalt-warm-Wechsel"
jedoch anspruchsvoll hart und kaum einen Technikfehler verzeihend. Und die
Abfahrt von der Gramaialm zurück ist eine echte Herausforderung. Schnell und
unaufhaltsam geht es in der Spur abwärts. Kurz denke ich darüber nach, ob es
gefährlich wäre zu stürzen. Blödsinn... weshalb? Schon bin ich wieder in der
'Hocke und nehme Fahrt auf. Rund 23 km spule ich heute genussvoll ab.
Perfekte Spuren, perfektes Wetter.
Pletzachalm
Pause und Sonne genießen muss sein, schließlich sind wir nicht auf der
Flucht.
Sonnig endet eine ereignisreiche
Woche, für mich war es die Rückkehr ins sportliche Leben. Meine Bänder haben
schmerzfrei gehalten, die Ausdauer und Kraft kommen langsam wieder. Die
Woche kam für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Meine Erkenntnis: Auf
seinen Körper hören, Grenzen erkennen und sich innerhalb dieser ausgiebig
austoben scheint mein Rezept zu sein und mich auf den richtigen Weg zu
bringen.
So steht dem ersten richtigen
"Läufchen" nach mittlerweile fast sechs Wochen Auszeit nichts mehr entgegen.
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