Jungfrau-Marathon 2009
- Im Mekka des Bergmarathons
Kein Bergmarathon in
den Alpen hat solch magnetische Wirkung wie die 42,195 km von
Interlaken zur kleinen Scheidegg am Fuße der Jungfrau. Über 4500
Starter, und diese erhielten ihr Startrecht teilweise sogar erst im
Losverfahren. Damit stößt der Lauf auch deutlich an seine
Kapazitätsgrenzen. Selten, dass Läufer nur wenige Kilometer vor dem
Ziel "im Stau" stecken bleiben, beim Jungfrau-Marathon ist dies gang
und gebe.
So fuhr ich mit
durchaus gemischten Gefühlen nach Interlaken, einer interessanten
Stadt, quasi auf einer "Sandbank" zwischen Thunersee und Brienzer
See gelegen. Bekannter Weise bin ich kein Fan von
Großveranstaltungen, doch von früheren Bergtouren wusste ich um die
beeindruckende Kulisse am Fuße von Eiger, Mönch und Jungfrau, und so
überwog letztendlich die Vorfreude, die auch das
"grottenscheußliche" Wetter am Freitag meiner Anfahrt nicht trüben
konnte. Regen und heftiger Wind begleitete mich und das, wo ich
geplant hatte, in Interlaken mein Zelt aufzustellen... tolle
Aussichten.
Afrikaner gegen die Stars der europäischen Berglaufszene, das ist
der Jungfrau-Marathon mit seinem internationalen Starterfeld. Sogar
der 100MC-Korea gibt sich mit 21 Startern die
Ehre.
Eine Einführungrunde
durch Interlaken, dann geht es in einer Schleife an den Brienzer See
und dann entlang der Lütschine ins Lauterbrunnental. Es ist Zeit zum
Einlaufen, bevor die schweren Rampen
anstehen.
Nach 25 Kilometern
ist Schluss mit lustig. eine mächtige Rampe wartet auf dem Weg nach
Wengen. Vor allem für die Elite geht es jetzt darum, Anschluss zu
halten. Gar mancher begräbt hier seine Hoffnungen.
Kraft hat er gekostet, der Anstieg nach Wengen. Doch die Belohnung folgt
sofort. Auf den folgenden Kilometern sammeln wir den einen oder anderen
"Eliteläufer" auf, der an der Rampe seine Hoffnungen bereits begraben
musste.
Hart wird es
zwischen Km 39,5 und Km 41. Da das Läuferfeld immer noch dicht
gedrängt ist, bleibt nichts anderes übrig, als sich einzusortieren.
Oder man ist eben rücksichtslos, was nicht selten
vorkommt.
Naher der
Bahnstation Eigergletscher hat man den höchsten Punkt der Strecke
erreicht. Die letzten Meter bis ins Ziel kann man - sofern man will
- noch einmal ordentlich auf die Tube drücken.
Den Zieleinlauf
nutzte ein junger Läufer, seiner Angebeteten einen Heiratsantrag zu
machen. Stilvoll fällt er vor ihr auf die Knie. Mit einem
Verlobungskuss und einer schäumenden Flasche Sekt wird das
Versprechen besiegelt.
Hart wird es
zwischen Km 39,5 und Km 41. Da das Läuferfeld immer noch dicht
gedrängt ist, bleibt nichts anderes übrig, als sich einzusortieren.
Oder man ist eben rücksichtslos, was nicht selten
vorkommt.