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Ein Selbstinterview von
Jochen Brosig

Unser Reporter
„Jochen“ traf den Genussläufer „JB“ und den Wettkampfläufer „Joe Brösel“
Jochen: Zuerst natürlich die
Frage, die sich bei einem Interview wie diesem aufdrängt: Ist es nicht
seltsam sich selbst zu interviewen?
JB: Keineswegs! Die meisten Läufer sind entweder Hypochonder oder
schizophren! In gewisser Weise sind wir etwas verrückt. Im positiven
Sinn.
Joe Brösel: Aber wenn wir das
nicht wären, kämen auch solche Ausdauerleistungen wie Marathon,
Rennsteiglauf, 100 KM von Biel und so weiter und so weiter - nicht zu
Stande.

Jochen - JB - Joe Brösel
Jochen: Zweite
nahe liegende Frage: Was denkst Du über laufkultur.de?
JB: Ich wäre nicht dabei, wenn ich die Idee vom Genusslaufen nicht gut
finden würde. Auch ich habe Freude an der Bewegung und der Natur. Laufen
soll Spaß machen. Die Balance zwischen Körper, Geist und Seele kommt
dabei automatisch. Irgendwann ist der Reiz weg, der letzten Bestzeit
hinterher zu hecheln.
Joe Brösel: Trotzdem macht es immer wieder Spaß an die eigenen Grenzen
zu gehen.
Jochen: Hundert Laufberichte!
Joe Brösel: Ja, und da sind die
Presseberichte für die Zeitung nicht mitgerechnet.
Jochen [beruhigend]: Was treibt
Dich an? Warum schreibst Du Laufberichte?
JB: Ich sammele Lauferlebnisse
wie andere Leute Laufschuhe.
Jochen: Wie viel paar
Laufschuhe hast Du zurzeit?
JB [lacht]: Stell mir Fragen, die ich beantworten kann. Ich weiß es
nicht.
Joe Brösel: 10 Paar.
Jochen: Trägst Du alle?
Joe Brösel: Natürlich nicht gleichzeitig [lacht], aber jeden Tag ein
anderes.
JB: Es ist einfach besser für
den Bewegungsapparat.
Jochen: Sind besondere
Laufevents in Planung?
Joe Brösel: Nein. Aber die Idee vom House Running schwirrt mir durch den
Kopf.
JB: Und ich suche für einen
Stadtmarathon noch die passende Verkleidung. Angeregt durch Dietmar
Mücke, der als Pumuckl bei Marathons erfreut, bin ich auf der Suche nach
einer Verkleidung. Elliot, das Schmunzelmonster, Kermit der Frosch oder
das Krümmelmonster waren bisher im Gespräch. Wurden jedoch alle wieder
verworfen.
Jochen: Schreibst Du gerade an einem neuen Laufbericht?
JB: Nach jedem Bericht bin ich so fertig wie nach einem Marathon.
Einfach mental ausgelaugt. Dann dauert es bis zur nächsten Idee.
Jochen: Hast Du schon eine neue Idee?
JB: Nein, aber es stört mich auch nicht.
Jochen: Was stört Dich?
JB: Nun ....., Nordic Walking Gruppen, die die Waldwege versperren und
mit ihren Stöcken nach mir stechen. Eine Gefahr für die Allgemeinheit
auf Wald- und Radwegen.
Joe Brösel [erregt]: Und was
ist mit den Hunden? Mit den schönen Namen wie „Der-tut-nix“ oder „Der-will-nur-spielen“.
Wie so viele Läufer stehe ich oft vor der Frage: Beißt er oder beißt er
nicht? Aber mich haut so schnell nichts um. Wenn doch, dann drehe ich
die Musik lauter. Das baut mich wieder auf.
Jochen: Welche Musik?
JB: Das wechselt. Zurzeit sind es Fanta4, Jan Delay oder Peter Fox´s
Album “Stadtaffe”.
Joe Brösel: Ich mag die Single
“Pokerface” von Lady Gaga.
JB: The
Offspring und - Metro Station. Besonders “Shake It”. Ansonsten
alles was rockt und wummert. Das bringt mich beim Laufen auf Touren.
Joe Brösel: Da hast Du recht.
Vergiss AC/DC nicht. Absolutes „No go“ ist jedoch „Final Countdown“ von
Europe im Start/Zielbereich. Da kommt mir mein Gel hoch.
Jochen: Hast Du einen Filmtipp?
Joe Brösel: Wo ist Fred? Mit Til Schweiger. Einfach nur ablachen.
JB: Verrückt nach Mary. Lachen
bis der Arzt kommt.
Jochen: Einen Buchtipp?
Joe Brösel [lacht]: Alle “Hartmut und Ich”-Bücher.
JB: Wenn’s ums Laufen geht,
natürlich „Achim Achilles“
Jochen: Möchtest Du noch etwas sagen?
Joe Brösel: Ja! Lass uns eine Runde laufen gehen!
JB: Da bin ich dabei.
Jochen: O.K.
Run happy and smile!
Jochen Brosig
Röttenbach, den 2. August 2009 |